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Nach dem Wiesenmarkt

Jedes Jahr Anfang September besuchte Werner Berg den Bleiburger Wiesenmarkt – ein seit über 600 Jahren stattfindendes dreitägiges Volksfest, an dem sich die ländliche Bevölkerung der näheren und weiteren Umgebung mit dem Ertrag der zurückliegenden Ernte für den Winter und das kommende Jahr mit allem Notwendigen, von Alltagsbedarf, Kleidung, Pferden bis zu Landmaschinen eindeckte. Fieranten aus Nah und Fern boten ihre Waren an und in großen Festzelten wurde bis spät in die Nacht getrunken und gefeiert. Am Rande des Getriebes stehend, hat Werner Berg in zahlreichen Skizzen Jahr für Jahr das Marktleben festgehalten. Im Atelier entstanden dann daraus Ölbilder, die in ihrer meist kräftigen Farbigkeit einen eigen Werkblock in seinem so reichhaltigen Œuvre bilden. 

Im Schein einer Straßenlaterne beobachte er spätabends die oft schon schwankenden Zecher auf ihrem Heimweg – hier vor der hellgelb aufleuchtenden Fassade eines Hauses vor der dunklen, nächtlichen Umgebung.

Das bunte, laute und hektische Treiben des Wiesenmarktes stand im krassen Gegensatz zur bedächtigen Ruhe auf seinem entlegenen Rutarhof. „Zu meinen Kontrastthemen gehört ganz besonders auch der Wiesenmarkt, dessen Leben in der Nacht mich ja immer besonders interessiert hat“, erzählte der Künstler und ergänzte: „Zuweilen drängen sich mir Themen auf, die im Gegensatz zu dem stehen, was man von mir erwartet. Dinge, die im Gegenschlag zur rein ländlichen Welt einfach notwendig sind. Wie ich überhaupt glaube, dass die Themen in einem noch so engen Bereich durch ihre Gegensätzlichkeit gewinnen.“



Entstehungsjahr
1963

Werknummer
0677

Werkgruppe

Thema
Figuren

Technik
Öl auf Leinwand

Maße
65 x 80 cm